Sonntag, 29. März 2020

Videolesung: Lost in Transit



Heute möchte ich Euch mit der Lesung einer kleinen Geschichte erfreuen: "Lost in Transit".
Die Geschichte ist im ersten Band der Buchreihe "The Travel Episodes" erschienen, wurde im Piper/Malik-Verlag in der Reihe "National Geographic" verlegt und herausgegeben von dem einzigartigen Johannes Klaus.
Bitte unterstützt seinen famosen "Reisedepeschen Verlag" in dieser schwierigen Zeit!


Ich habe viele tiefgreifende Geschichten geschrieben, doch ich wollte heute mit einem heiter-abgründigen Stück beginnen. Es handelt sich um puren "Gonzo-Journalismus".

Geprägt wurde der Begriff von dem Herausgeber des "Boston Globe" Bill Cardoso, um den 1970 erschienen Text "The Kentucky Derby is Decadent and Depraved" des legendären Hunter S. Thompson zu beschreiben.
Hunter hatte es nicht bis zum Redaktionsschluss geschafft, seinen Artikel fertig zu schreiben. So schickte er seine unbearbeiteten Notizen, die sich nicht um das Pferderennen drehten, für das er ausgesandt war, sondern von seinen ausschweifenden Eskapaden währenddessen.

In nächster Zeit möchte ich gerne Hunter S. Thompson an dieser Stelle ausführlich vorstellen.

Lange galt unter Journalisten das Credo, der Autor dürfe in seiner Geschichte nicht selbst auftauchen, um seine Objektivität nicht zu gefährden. Das war natürlich immer ein wenig verlogen, denn jeder Journalist bringt seine eigene Haltung mit und schreibt aus einer bestimmten Perspektive.
In den 1960er/70er-Jahren wurde diese Überzeugung durch den "New Journalism" aufgebrochen.
"Objektivität" war nicht mehr das alleinige Kriterium, junge Journalsiten begannen aus ihrer Warte zu berichten und das auch transparent darzustellen. Auch die "Beat"-Literatur hat einen entscheidenden Schub für diese Entwicklung zum "Ich"-Erzähler" beigetragen.
Tatsächlich handelt es sich um eine Vermischung von Literatur und Journalismus.

Beim Gonzo-Journalismus wurde das noch auf die Spitze getrieben. Hunter S. Thompson schrieb völlig subjektiv, sehr emotional und übertrieb absichtlich. Fiktion und Realität verschwimmen. Viele Geschichten entstanden erst dadurch, dass Hunter mit seinem gepflegten Wahnsinn die Szenerie erst erschuf, über die er dann berichtete. Dabei war er extrem sarkastisch und polemisch, er benutzte Humor und Schimpfwörter sowie zahlreiche Zitate. Hunter entwickelte seinen völlig eigenen Stil.


Doch nun kommen wir zum eigentlichen Sonntagabend-Plaisir:




Kürzlich habe ich eine neue Reihe gestartet, in der ich Künstler vorstelle. Drei Blogs sind bereits erschienen, in den nächsten Wochen werden noch einige folgen:


Joint Venture

Das Liedermacher-Duo "Joint Venture" wurde durch den viel zu frühen Tod von "Kleinti" leider gesprengt. Sie standen für politische, abgründige, melancholische und heitere Balladen.
In den 90er Jahren haben Sie die Tür für eine neue Generation von Liedermachern aufgestoßen.
Götz Widmann ist bis heute solo auf ausgedehnten Touren mit seiner Musik unterwegs und trägt das Erbe von Joint Venture weiter. Das Duo wird auf ewig in meinem Herzen sein.


Lemur

"Seine Texte sind gesellschaftskritisch, hinterfragen den aktuellen Zeitgeist, oft sind sie dystopisch und/oder sarkastisch. Lemur beschäftigt sich mit den Abgründen der Menschheit. Er ist ein sehr politischer Künstler, egal ob er Rechtsruck, Verschwörungstheorien oder Gentrifizierung thematisiert. Man hört, wie sehr er sich mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt. Trotzdem hat seine Musik in vielen Tracks eine angenehme Leichtigkeit, seine Kritik ist gewürzt und gebrochen durch ironische Einflechtungen, die das Ganze gut hörbar und besser verdaubar machen."


Käptn Peng

"Seine Texte sind kreativ, nachdenklich, verschachtelt , philosophisch. In einem Moment sind sie bedeutungsschwanger und dann scheinen sie (auf den ersten Blick) sinnfrei. Und beides passt zusammen. Verbunden durch eine lässige (Selbst)-Ironie. Dazu kommt ein beachtlicher Flow, mit dem er seine komplexen Texte zum Leben bringt."


Zur aktuellen Corona-Krise habe ich einige Gedanken aufgeschrieben und vielfältige Links gesammelt, die ich regelmäßig aktualisiere. Sie sollen der Information dienen und Perspektiven aufzeigen:

Gedanken zur Corona-Krise


Euch allen einen angenehmen Sonntag! Bleibt gesund oder werdet es bald wieder!


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