Donnerstag, 19. Dezember 2019

Buchveröffentlichung: "111 Gründe, Indien zu lieben"



"Indien ist so ungewöhnlich, dass es auf einem anderen Planeten liegen könnte. 
  Wer sich auf das Land einlässt, wird reich belohnt."


Inzwischen sind anderthalb Jahre vergangen, seit ich mein zweites Buch unter dem Titel "111 Gründe, Indien zu lieben" veröffentlicht habe. Da ich noch nicht dazu gekommen bin, es explizit auf meinem Blog vorzustellen, möchte ich das nun gerne nachholen.

Das Buch ist über einen Zeitraum von anderthalb Jahren entstanden und war mit enormem Rechercheaufwand verbunden. Ganz bewusst habe ich meine Reisereportagen, die ich über Indien verfasst habe und hier auf dem Blog veröffentlicht habe, ausgeklammert. Ich wollte das Buch von Anfang an eigenständig konzipieren. Da der Titel vom Verlag vorgegeben war, mussten 111 Kapitel entstehen und so entschloss ich mich 111 Kurzporträts zu entwerfen, um Indien in möglichst vielen Facetten darstellen zu können. 

Ich muss zugeben, dass ich mit dem Titel sehr gehadert habe, da ich solch plakativen Überschriften sonst bewusst vermeide. Anfangs stellte ich mir die Frage, ob ich Indien überhaupt liebe. Auf vielfältige Weise konnte ich das bejahen. Entscheidend wichtig war mir aber gleichzeitig, auch kritisch Stellung zu Indien beziehen zu können. Erst als der Verlag dafür grünes Licht gab, habe ich mich entschieden, das Angebot anzunehmen.
Diesen Zwiespalt habe ich auch ausführlich im (unten verlinkten) Vorwort erörtert.

Es war mir wichtig, ein möglichst akurates Bild des riesigen Landes zu schaffen, das sich nicht über die Probleme Indiens ausschweigt, sie aber auch nicht für Horrorgeschichten mißbraucht, wie ich es oft gelesen habe. Der Leser sollte sich ein eigenes Bild machen können, etwas über Indien und seine Kultur, Religionen und Philosophien erfahren und selbst entscheiden, was für ihn persönlich überwiegt. Denn wer nur Einseitiges über Indien erfährt, wird sich entweder vorschnell abwenden oder völlig geschockt sein, wenn sich das Land nach der eigenen Einkunft als viel komplizierter erweist, als das manche Berichte erscheinen lassen, die nur auf die positiven Seiten des Landes eingehen.

Eine Möglichkeit auch auf die Probleme des modernen Indiens einzugehen, war zum Beispiel die Vorstellung von historischen und lebenden Persönlichkeiten, die sich für einen Wandel in der indischen Gesellschaft einsetz(t)en. Exemplarisch dafür folgende Kapitel:

  • Weil Kushwant Singh den liberalen Geist Indiens verkörperte (unten verlinkt)
  • Weil Vandana Shiva für die Rechte der Bauern und gegen die Saatgutkonzerne kämpft
  • Weil sich Arundhati Roy für die Rechte von Minderheiten einsetzt
  • Weil Mahatma Gandhi den friedlichen Widerstand entfachte
  • Weil Kailash Satyarthi die Kinderarbeit bekämpft

Insgesamt habe ich die positiven Seiten Indiens in den Vordergrund gestellt, die Schattenseiten deutlich benannt und mich darum bemüht, alle Aspekte des Landes möglichst sachlich zu beschreiben und sie mit eigenen Erfahrungen und Haltungen gewürzt.


Abbildung aus einer Buchvorstellung im Magazin "Reiselust", Ausgabe 28/2018



Die Unterkapitel mit einigen Beispielen:

  • Land der Extreme: Geographie, Kulturen, Sprachen, Klima, Religionen
  • Rajasthan: Maharadschas, die Thar-Wüste, Paläste & Forts, Kamelmarkt
  • Indiens Seele und Kultur: Mahatma Gandhi, Buddha, Ashoka, Kamasutra, Monsun
  • Religiöses & Philosophisches: Puja, Karma, Yoga, Meditation, Feste, Sadhus, Varanasi
  • Der indische Alltag: Handeln, Gewürze, Straßenverkehr, Rikschas. Saris, Bollywood
  • Götter und Mythen: Brahma, Vishnu, Shiva, Ganesha, Hanuman, Mahadevi
  • Himalaya: Kaschmir, Ladakh. Dharamsala, Zanskar, Spiti, Turtuk, Pangong
  • Kulinarisches: Masala Chai, Thali, exotische DFFrüchte, Lassi, Tandoori, Curry, Chili
  • Persönlichkeiten: Mutter Theresa, Rabindranath Tagore, Salman Rushdie, Krishnamurti, Akbar
  • Der Süden: Bombay, Goa, Hampi, Kerala. Ayurveda, Madurai, Auroville, Andamanen
  • Kurisoes & Kurzweiliges: "Truck-Art", Bärte, Sinnsprüche am Straßenrand


Kurzbeschreibung:


Indien – der Name allein weckt reiche Bilder von unzähligen Göttern, Rikschas, heiligen Kühen, chaotischen Städten, biegsamen Asketen, krasser Armut, Maharadschas und Persönlichkeiten wie Mutter Theresa oder Mahatma Gandhi. Indien ist ein eigener Kontinent voller Kontraste. Nirgendwo sonst auf der Welt kann der Reisende so unterschiedliche Religionen, Kulturen, Völker, Sprachen, Philosophien, Architekturstile und Regionalküchen bestaunen. Besonders diese immense Vielfalt macht Indien einzigartig und liebenswert.

Die Landschaft reicht von endlosen Küsten mit Palmenstränden über die bevölkerungsreichen, hektischen Tiefebenen bis hin zu einsamen Wüstengebieten und Hochgebirgen. Die unverfälschte Offenheit und Gastfreundschaft der Inder macht es leicht, Kontakte zu knüpfen und etwas über das Land, seine Geschichte und den Alltag der Menschen zu erfahren. Wer einmal Indien besucht hat, den lässt es nicht wieder los.



Auszug aus dem Vorwort:


Lange habe ich mit Indien gefremdelt, es war keine Liebe auf den ersten Blick. Indien hat mich zum Verzweifeln gebracht, im nächsten Moment besänftigt, und wenig später wähnte ich mich wieder im schönsten und ungewöhnlichsten Land der Welt. Jedes Mal brauche ich meine Zeit, um mich wieder an den ohrenbetäubenden Lärm der Städte und Straßen und die Intensität des indischen Alltags zu gewöhnen. Dann beginnt mein Kopf wie von selbst auf die indische Art zu »wackeln«.

Indien ist eine ständige Herausforderung. »Mother India« gibt seine Schätze nicht auf den ersten Blick preis. Der Reisende muss erst lernen, sich in einer völlig anders funktionierenden Welt zurechtzufinden, das Chaos zu umarmen, seine Geduld auszudehnen und Skurrilem mit Humor zu begegnen.

Erst dem Neugierigen, der sich Indien ausliefert und versucht, es zu durchdringen, eröffnet sich zwischen Annäherung und Befremden ein zweiter Blick und eine instinktive, manchmal absurde Liebe für das kontrastreiche Land.“



Bestellbar ist mein Buch über den Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag und Amazon.

Auch über den lokalen Buchhandel kann es einfach bezogen werden!



Weiterführende Links:



Das Vorwort habe ich auf den Reisedepeschen veröffentlicht:
"Eine Liebe zwischen Annäherung, Faszination und Befremden"




Freitag, 6. Dezember 2019

"Bitteschön Dankeschön" - Retrospektive über Martin Kippenberger in der Bonner Kunsthalle

Bis zum 16. Februar besteht noch die Gelegenheit, die Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen und Installationen von Martin Kippenberger (1953-1997) in der Bonner Kunsthalle zu bestaunen.

Ich hatte die Gelegenheit schon Anfang November und war von der Vielfältigkeit seiner Werke und subversiven Haltung gegenüber Kunstbetrieb, Politik und Gesellschaft begeistert.
Einen Besuch der Ausstellung kann ich Jedem nur ans Herz legen.

Das Photographieren ist ausdrücklich erwünscht und Bilder dürfen geteilt werden.
So sollen die folgenden Photographien einen Einblick in die Retrospektive geben:








































Alle weiteren Informationen sowie ein Film zur Ausstellung finden sich hier.