Das Bild zeigt das Moon-Valley in Ladakh. Fast drei Monate habe ich in Ladakh und Zanskar
verbracht. Bevor ich zu den Geschichten über die Treks in Ladakh und Zanskar,
die Entwicklung der Hauptstadt Leh, zum Pangong-Lake in Changtang, der teilweise
zu China gehört oder dem muslimischen Dorf Turtuk an der pakistanischen Grenze
im Nubra-Tal komme, möchte ich den Kreis skizzieren, der sich hier in Manali gerade wieder schließt.
Es war keine sonderlich große Überraschung, dass
ich einige Zeit in Old Manali hängenbleiben würde. - das war mir auch bei
meinen zwei vorangegangenen Besuchen (jeweils im Oktober) so gegangen. Diesmal
bot sich mir jedoch ein anderes Bild. Ich sah die Auswüchse des Tourismus
während der Hochsaison. Das war ein wenig befremdlich – aber ich hatte eine
Ahnung was mich erwarten würde. Zwar waren im Oktober ein Großteil der
Geschäfte geschlossen, aber man konnte auch so eine Ahnung bekommen, was hier
los sein musste, wenn Massen von Touristen über den überschaubaren Ort
herfallen. Davon ließ ich mich jedoch nicht weiter stören – ich habe zu Old
Manali meine eigene Beziehung aufgebaut. Und so verhielt ich mich auch nicht
anders als die bisherigen Male: Neben regelmäßigen Besuchen in der english bakery, die mich mit Sandwiches,
Süßigkeiten und Tee versorgte, wanderte ich in den Bergwäldern und ließ mich in
eine charras-bedingte Trägheit fallen. (Anmerkung: Charras wird aus der reifen
Marihuana-Pflanze gerieben und ist berüchtigt für seine Potenz). Wilder Hanf
wächst überall im Ort. Den unteren Teil von Old Manali mit der dröhnenden
Trancemusik und all den Kleidergeschäften und Restaurants mied ich weitgehend.
Callum, mit dem ich aus Delhi angereist bin, war
bereits nach einigen Tagen nach Leh weitergereist und einerseits wäre ich gerne
mit ihm weitergezogen. Doch nach den sechs Tagen in Delhi wollte ich mich noch
etwas treiben lassen, ein wenig entspannen und herausfinden, wie es sich
diesmal anfühlen würde, ein Alleinreisender zu sein. Dieses Hin- und
hergerissen sein zwischen dem Wunsch nach festen Reisepartnern und dem
gleichzeitigen Drang alleine und frei unterwegs zu sein, hat mich auf allen
Reisen begleitet. Ich will mich ungern festlegen. Womit die Entscheidung
eigentlich klar ist. So bleibe ich zwar öfter einsam als ich mir manchmal
wünsche, allerdings haben die Begegnungen, die dann folgen eine deutlich höhere
Intensität. Der große Nachteil mit einem festen Reisepartner ist, dass man sich
automatisch ein wenig abschottet und weniger offen ist für andere Begegnungen –
vor allem auch mit Einheimischen. Andererseits hat man Jemand, mit dem man das
Erlebte teilen kann. Sicherlich haben mich meine bisherigen Reisen stark
geprägt – schließlich war ich abgesehen von kurzen Episoden, in denen ich einen
zeitweiligen Reisepartner gefunden habe, meist alleine unterwegs. Erfreut
registrierte ich, dass mir meine kommunikativen Fähigkeiten auch nach einer
langen Phase in relativer Einsamkeit nicht abhandengekommen waren und es mir
durchaus leicht fiel, mit Fremden in Kontakt zu kommen, auch wenn ich diese
Fähigkeiten nicht immer nutzen wollte.
So blieb ich schließlich zwei weitere Wochen. Und
das war eine gute Entscheidung. Zwar sollte ich aufgrund der ständigen
Verfügbarkeit und Verlockungen Charras zu rauchen, nicht zulange an solchen
Orten bleiben, aber die alten Holzhäuser, die alten Männer mit ihren charakteristischen
und mit farbigen Mustern versehenen Hüten, die prächtig geschmückten Yaks, die
Gastfreundschaft und die einzigartige Atmosphäre in den Wäldern und an meinen
Lieblingsaussichtsplätzen haben sich tief in mein Herz eingegraben und es gibt
kaum einen Ort auf meinen Reisen der solch eine Bedeutung für mich gewonnen
hat. Wäre mir vergönnt gewesen diesen Ort in den 60ern/70ern zu entdecken –
vielleicht wäre ich für immer geblieben. Doch diese Zeiten sind lange vorbei.
Heute zieht Manali neben einer zunehmenden Zahl indischer Touristen eine große
Anzahl junger Israelis an, die von dort aus weiter nach Ladakh und Kaschmir
reisen. Die meisten haben gerade ihren Militärdienst absolviert und wollen sich
radikal frei machen. Dazu gehört für die meisten der massive Genuss von
Charras, das bevorzugt durch ein Chillum (eine Tonpfeife) geraucht wird. Leider
treten die Gruppen häufig sehr fordernd und unangenehm auf. Allerdings ist
schwer sich vorzustellen, wie man reagieren würde, wenn man nicht alleine durch
ein Land reist, sondern in einer Gruppe und ständig alte Freunde (wieder)trifft.
Das erleichtert das Reisen ungemein und ist sicher eine ganz spezielle
Erfahrung. Eine Art Abschlussreise nach dem Militär. Vor allem allein reisende
Israelis habe ich häufig als ausgesprochen angenehme Gesellschaft erlebt. Im
Übrigen versuche ich mir immer wieder vorzustellen, was wohl aus mir geworden
wäre – nach drei Jahren im Militär. Da wäre kaum was Gutes bei rausgekommen…
Jeden Tag traf ich verrückte Typen, die magisch
von Old Manali angezogen werden (was mich durchaus einschließt…). Da war der
junge Landsmann, der kurz davor war, nach seiner ersten Asienreise zurück in
die Heimat zu kehren. Er hatte auf seiner Reise eine starke Obsession für Opium
entwickelt und war nun, nachdem er gerade seinen 21. Geburtstag auf LSD in den
Ruinen von Angkor gefeiert hatte, nach Manali zurückgekehrt, um das Mädchen, in
das er sich verliebt hatte, wieder zu sehen. Das sollte nichts werden, aber ich
konnte ihn verstehen. Er musste das für sich herausfinden. Ich fragte mich nur,
wie es ihm wohl gehen würde, wenn er heimkehrte. Es war unübersehbar, dass er
sich deutlich gewandelt hatte. Wenigstens stand er kurz vor einem Kunststudium
in den Niederlanden. Das erschien mir einer der wenigen Orte, an denen ich mir
ihn nun vorstellen konnte und wollte. Auch wenn meine eigenen Erfahrungen auf
meiner ersten Indienreise völlig andere waren, so fühlte ich mich ein wenig
erinnert an die eigenen Veränderungen, die mir die Rückkehr schwierig bis
unmöglich machen sollten.
In meinem Gasthaus hatte ich die Freude mit meinem
italienisch-schweizer Nachbarn, einem Althippie, über die Mysterien der
Menschheitsgeschichte zu plaudern. Neben durchaus fundierten Kenntnissen über
verschiedene Religionen und Entwicklungen auf der Welt, mischten sich damit skurrile
Theorien über Aliens und wilde Verschwörungstheorien. Ein gewisser Wahn ließ
sich ihm nicht absprechen, zugleich war er ein angenehmer Zeitgenosse mit
großer Neugier, der keinem seine Gewissheiten aufs Auge drücken musste. Ein
anderer Nachbar, ein Russe, war tagelang extrem unfreundlich, grüßte nicht,
knallte Türen und herrschte ein Pärchen an, das es gewagt hatte, ihn zu grüßen.
Als Callum und Nadine abgereist war, begann er mich freundlich zu grüßen –
vielleicht auch, weil ich ihn instinktiv in Ruhe gelassen hatte, und
schließlich begann er mit mir zu reden und auf Tee einzuladen. Ich war ein
wenig perplex. Er blieb recht ruhig und spielte Online-Poker, aber gelegentlich
rauchte ich mit ihm oder er lud mich auf Essen und Tee ein und erzählte ein
wenig. Sein Visum war bereits seit einiger Zeit abgelaufen und dafür war er
auch zwei Wochen im Gefängnis gesessen. Nun sprach er davon bald abzureisen –
angeblich sei alles geklärt – was wirklich los war und ob er überhaupt mental
in der Lage sein würde abzureisen blieb unklar. So kann man in Manali eine
Reihe verrückter Typen kennenlernen – Babas, Abgestürzte, Suchende, Mystiker,
Drogenfreaks, Motorradgötter und vieles mehr. Das soll aber nicht den Eindruck
erwecken, Manali sei nur bevölkert von Verrückten (wenn sich auch eine
überproportional große Gruppe ausmachen lässt). Zum einen gibt es eine große
Zahl von indischen Touristen, die in guten Hotels absteigt. Gerade für die
Flitterwochen ist Manali ein beliebtes Ziel. Zudem sind viele Touristen auf dem
Weg nach Ladakh und sind interessiert an der Kultur und/oder strebt Wanderungen
in den Bergen an. Auch mein Gasthaus ist eine wahre Oase mit ausgesprochen
freundlichen Gastgebern.
Gegen Ende hatte ich allerdings genug Charaktere
getroffen und die Eintönigkeit trieb mich weiter nach Leh. Das bedeutete eine
weitere Fahrt auf dem Manali-Leh-Highway, den ich bereits im Oktober 2010
besucht hatte. Damals war der Winter gerade dabei über Ladakh hereinzubrechen.
Diesmal war das Zeitfenster, Ladakh zu besuchen wesentlich besser. Trotz der
teilweise extrem widrigen Straßenverhältnisse, der extremen Höhe der Pässe und
einer auslaugenden Reise, die sich über 2 Tage zieht, ist diese Straße in
meinen Augen eine der schönsten Strecken, die ich je befahren habe.
Nicht lange nachdem man Manali verlassen hat,
befindet man sich bereits im langen Anstieg zum Rohtang-Pass, der wie häufig in
dichten Nebel gehüllt ist. Der Pass markiert einen der spektakulärsten
Landschaftswechsel, den man sich vorstellen kann. Nachdem man die Obstgärten
des Kullutals verlässt, befindet man sich inmitten der Bergwelt Lahauls. Auf
der Fahrt ins Tal hinab bieten sich einige der schönsten Ausblicke der ganzen
Fahrt.
Es war ein wenig bewölkt, aber die Sicht war nach einigen Regentagen in
Manali (dort herrschte inzwischen die Monsunzeit von der die Gebiete nördlich
des Rohtang wenig betroffen sind) ziemlich gut. Der Kontrast zu meiner Tour im
Oktober 2010 hätte kaum größer sein können. Damals hielt der Winter mit eisigem
Griff Einzug in den Himalaya. Diesmal konnte ich bewundern wie die Menschen
Lahauls der kargen Bergwelt grüne Felder abringen. Offensichtlich herrscht
einiger Wohlstand. Unten im Tal rauscht ein mächtiger Fluss mit starker
Strömung entlang. Noch sind es Pappeln, Weiden und einzelne Nadelwälder, die
die Kulisse prägen. Wir passierten etliche Enfield Repair Stations und kleine
Dhabas (kleine Garküchen). Gerade die jungen Israelis sind magisch von den
Royal Enfields und der abenteuerlichen Fahrt angezogen. Einige Unentwegte
machen sich auch mit dem Fahrrad auf den Weg. Eine echte Strapaze. Allerdings
gibt es wohl kaum eine bessere Möglichkeit um die imposante Kulisse eingehenden
zu betrachten. Wir fuhren durch Schlamm und querten mehrere kleinere Flüsse.
Schließlich erreichen wir die Baumgrenze und die Landschaft war fortan von
gewaltigen Felsbrocken geprägt. Die Straße ist immer in Bewegung und muss
ständig neu erschlossen werden. Am Straßenrand stehen immer wieder Gruppen von
Wanderarbeitern aus Bihar – dem ärmsten Bundesstaat Indiens. Sie stellen mit
Hammer und Meißel Straßenschotter her. Immer wieder kommt es zu Erdrutschen und
die Gletscher bahnen sich ihren Weg durch Fels und Granit. Die Natur rückt die
Dinge zurecht – angesichts dieser majestätischen Kulisse sind wir winzig und
bedeutungslos.
Tibetische Gebetsflaggen und Stupas weisen den Weg ins
buddhistische Ladakh. Unser Fahrer stammte aus Nepal und fuhr sehr besonnen.
Irgendwann dröhnt „Makarena“ aus den Boxen. Skurriler könnte kaum etwas sein.
Mit mir im Bus saß ein israelisches Pärchen, zwei junge Frauen aus den
Niederlanden und fünf Einheimische Touristen, mit denen ich mich ausgiebig
unterhielt. Anant, Aditya und Meyenk stammen aus Delhi und gehören einer neuen Generation an, die
dabei sind ihr eigenes Land zu entdecken. In meinen Augen eine gute
Entwicklung. Anant spielt am Theater und gehört der modernen Mittelschicht der indischen
Städte an. Er verstand meine Ironie – was in Indien keineswegs
selbstverständlich ist. Schön auch sein Kalauer: „to see whole india one life
is not enough – thatswhy we believe in rebirth“. Adityaund Meyenk sind noch
deutlich jünger und sie tragen das Feuer der Erstentdecker in sich. Sie muteten
sich in kürzester Zeit eine riesige Strecke zu, sind er schöpft, doch das
schmälerte ihre natürliche Begeisterung in keiner Weise.
Der Israeli hingegen tat sich vor allem dadurch
hervor, dass er bei jedem Stopp in jedem Shop die Preise abfragt, obwohl die
Unterschiede marginal bis nicht vorhanden sind und selbst in dieser abgelegenen
Region die Preise durchaus günstig sind. Selbst seine Freundin wirkt ein wenig
befremdet. Als wir später Leh erreichen, rattert er den Taxifahrern einen Forderungskatalog
ab, der an Respektlosigkeit kaum zu überarbeiten ist. Wenn er schon diese
Erwartungen hatte, warum informierte er sich nicht besser? Irgendwann frage ich
ihn, warum er überhaupt gekommen war, wenn es ihm ohnehin keiner recht machen konnte.
Schließlich erreichten wir Sarchu auf 4300 Metern
und ich bezog mit Anant ein Zelt. Nach einiger Zeit stellen sich
Druckkopfschmerzen ein, aber es gelang mir, sie weitgehend zu ignorieren. Am
Morgen waren sie verschwunden. Frühstück um 5 war für mich eine besondere
Herausforderung. Im Zeltlager arbeitete ein Schotte, der seit 3 Monaten Essen
und Tee servierte, wusch und sich von seinem indischen Chef schikanieren ließ.
Was ihn hierhergetrieben hatte, blieb unklar. Seinen Erzählungen zufolge hatte
er schon an den merkwürdigsten Orten in den ungewöhnlichsten Jobs gearbeitet.
Für mich fühlte es nicht so an, als wäre dies eine
neue Reise, sondern vielmehr eine Fortsetzung der bisherigen und die
Erinnerungen an die vergangenen waren deutlich präsenter. Am nächsten Morgen
überfiel mich Melancholie.
In der einsamen Felslandschaft frage ich mich, wann
ich finden würde, wonach ich suche und vor allem wann ich den Platz finden
würde, an dem ich das, was ich schon lernen durfte, wirklich umsetzen konnte.
Zugleich war ich glücklich, dass ich mich auf die Suche gemacht habe – sah die
bizarren Felsformationen an mir vorbeiziehen. Alles ist gewaltig. Es erscheint
mir manchmal in dieser Landschaft, als wäre die Welt gestern geschaffen worden
– die Natur in ihrem Urzustand, unbeeindruckt davon, wie die Zivilisation sich
einbildet, sich die Natur Untertan machen zu können. Ich war ein wenig einsam,
mich überkam die Sehnsucht diese Szenerie mit einem vertrauten Gesicht zu
teilen, doch ich bereute keine Sekunde hier zu sein. Ich spürte, dass mein Weg
mich hierhin führen musste. Was könnte es schöneres zu geben, als genau das zu
verspüren?
Die Landschaft ging in eine steppenähnliche und
zugleich hochalpine Landschaft über. Trucks säumten die Strecke. Endlich
erreichten wir den letzten hohen Pass – der Taglang La ist mit 5300 Meter
höchstes Hindernis auf der Reise.
Bevor wir das Industal erreichten, mussten
wir zwei Stunden warten.
Leh wurde durch einen Generalstreik lahmgelegt. Kurz
zuvor wurde Bodhgaya, eine der wichtigsten Pilgerstätten der Buddhisten durch
mehrere Anschläge ins Mark getroffen.
Im Industal angekommen, war ich einmal mehr
schockiert über die massive Militärpräsenz mit ihrer komplett eigenen
Infrastruktur – Souvenirshops, Kinos, Läden, Fitnessstudios – es gibt nichts
was es nicht gibt, um die Soldaten bei Laune zu halten. Daneben die buddhistischen
Klöster, die einen unheimlichen Frieden ausstrahlen und die ganze touristische
Infrastruktur – ein beißender Kontrast.
Ein wenig irritierend für mich war die gesamte Stok-Range
ohne Schnee zu sehen – dieses Bild hatte sich fest in meine Netzhaut
eingegraben. Zu Leh schreibe ich noch einen separaten Artikel.
Doch eines war sehr wichtig – Jacob (aufgrund des stupiden
Wunsches dieses Protagonisten geändert…) zu treffen, der mir schnell zu einem guten
Freund werden sollte. Auch er ein Alleinreisender, der touristische Attraktionen
noch stärker meidet, meist alleine unterwegs und deutlich mehr angezogen von
Ländern wie Bangladesch, wo er zuvor längere Zeit verbracht hatte. Dort – oder auch
in Bihar und Assam in Indien, Bundesstaaten, die nur wenige Touristen anziehen,
lassen sich ganz andere Erfahrungen machen. In seiner Gesellschaft gelang der
Spagat – auch wenn wir viel Zeit miteinander verbrachten, blieben wir beide
Alleinreisende und wir spürten instinktiv, wenn es an der Zeit ist, wieder die
eigenen Wege zu gehen und sich lieber wieder zu treffen, als uns gegenseitig
auf die Nerven zu gehen. Nicht, dass uns das nicht auch so gelänge – unsere
Überlegungen über eine Tandemfahrt würde wohl in einem Desaster enden – es wäre
nur eine Frage der Zeit, wann einer von uns in einer Nacht- und Nebelaktion das
Tandem zersägen würde. Mord und Todschlag. An Reibungspunkten fehlt es uns
sicher nicht, aber im Grunde sind wir ein gutes Team, das bisweilen
Erholungsphasen braucht. In Leh agierten wir bisweilen wie ein altes Ehepaar.
Nachdem er Kaschmir, Amritsar und Delhi besucht hat, haben wir uns hier wieder
getroffen und es spricht viel dafür, dass das nicht das letzte Mal ist. Er hat
nun endlich seine Nummer erhalten mit der er nun das Iran-Visum in Delhi
beantragen kann. Ich werde seine Spontaneität, sein impulsives Wesen, seine
Offenheit, das ansteckende Lachen und die Geschichten aus der „Metzgerei“
vermissen. Wir haben vereinbart in der Schweiz wandern zu gehen.
Ich sollte indes zusehen, dass meine
Restintelligenz nach meiner Rückkehr nach Manali nicht in Rauch aufgeht. Nach
den Treks der letzten Wochen, bin ich
zwar nicht völlig faul geworden, habe auch endlich den Gipfeln eines
nahegelegenen Berges erreicht, den ich nie erreichen konnte – aber die
Messlatte liegt hier auch deutlich niedriger – angesichts von Besuchern, die
mit Mühe ihr eigenes Gasthaus verlassen und wenn, dann nur um das Restaurant
auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu besuchen…
Ich habe lange darüber nachgedacht vom nahegelegenen
Parvati-Tal einen weiteren Trek nach Spiti zu übernehmen. Alleine erscheint mir
das diesmal aber zu riskant, zumal ich nicht noch ein weiteres Mal nach Manali
zurückkehren möchte und somit meine Bücherei mitschleppen müsste – was völlig
utopisch ist – ob es gelänge unterwegs einen Horseman ins Boot zu holen, ist
nicht ganz klar. Das Geld für eine Trekkingagentur sprengt mein selbstgesetztes
Budget. So werde ich wohl in wenigen Tagen über den Rohtang-Pass nach Spiti
fahren, bevor es mich über Kinnaur nach Varanasi, Bombay, Goa und Kerala ziehen
wird. Die Zeit ist ein wenig knapp und es liegen riesige Entfernungen vor mir,
aber es wird Zeit für etwas Neues. In den nächsten Blogs werde ich vom inneren
Kreis erzählen – von dem was ich in Ladakh erleben durfte. Speziell die Treks
waren eine unglaublich intensive Erfahrung.
Liebe Grüße aus den Bergen! Euer Oleander
Weiterführende Links:
Sehnsuchtsorte: Old Manali / Vashiht
Die Bilder und die Geschichte der Wahnsinnsfahrt auf dem Manali-Leh-Highway während des Wintereinbruchs kommen besonders schön im Gastbeitrag für die Reisedepeschen zur Geltung.
on the road again - Delhi und Manali - wie diese Reise begann...
Weiterführende Links:
Sehnsuchtsorte: Old Manali / Vashiht
Die Bilder und die Geschichte der Wahnsinnsfahrt auf dem Manali-Leh-Highway während des Wintereinbruchs kommen besonders schön im Gastbeitrag für die Reisedepeschen zur Geltung.
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