Montag, 6. Mai 2013

Geburtstag: 1 Jahr Reflexionen eines Suchenden



An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für Euer Interesse an meinen Reisereportagen, Eure Kommentare, persönliche Rückmeldungen und die Briefwechsel bedanken!


Vor einem Jahr erschien der erste Artikel auf den Reflexionen eines Suchenden. 
Wo stehe ich heute?

Der Blog entstand als das gleichnamige Buch kurz vor seiner Vollendung stand. Es sollte eine Brücke zu den Lesern sein und Raum für die Reiseerzählungen bieten, die an die Ereignisse meiner ersten Reise nach Indien anschließen, die ich im Buch erzählt habe. 

Mit der Zeit sind weitere Aspekte hinzugekommen: die Vorstellung von Reportagen, die sich wichtigen Themen unserer Zeit widmen und die auch in meinen Reisereportagen eine Rolle spielen - Globalisierung, Klimawandel, interkulturelle Begegnung, Konflikte um Ressourcen und Gerechtigkeit. 
Das war auch die logische Fortsetzung von dem, was auf dem vorigen, mehr politischen Blog – dem Scheinwerfer – im Vordergrund stand:
Das Sichtbarmachen von drängenden Problemen, aber auch die Suche nach Alternativen. Nach wie vor glaube ich, dass ein Bewusstseinswandel am Anfang eines nachhaltigen Wandels hin zu einer lebenswerten Zukunft stehen muss.


„Sie können alle Blumen abschneiden, aber sie werden den Frühling nicht aufhalten können.“

Pablo Neruda

Auch die Literaturrezensionen waren eine spannende Erfahrung. Ganz besonders gefreut habe ich mich darüber, dass die ausführliche Biografie über Tiziano Terzani viele Leser gefunden hat. Die intensive Auseinandersetzung mit seiner Person war sehr bereichernd.

Noch einmal zurück zu meinem Autorendebüt. Gerade erst habe ich das Buch noch einmal für eine E-Book-Version überarbeitet, die in naher Zukunft erscheinen wird.
Der erste Teil enthält einige Episoden aus meiner Biografie, die erklären, warum ich alles hinter mir lassen wollte und weshalb mir die Gedanken über die Welt und den Sinn des Lebens keine Ruhe gelassen haben. Die Arbeit an diesem Buch war ein wichtiger Schritt.
Zum einen, weil ich einen Teil meiner Vergangenheit in ein Buch bannen konnte, zum anderen weil ich durch die Korrekturarbeiten und das Feedback der Leser viel für mich ziehen konnte. Das spiegelt sich auch immer mehr in den Reisereportagen auf diesem Blog wieder, die auch irgendwann zu einem zweiten Buch führen sollen. Auch die Recherchen zu den bereisten Regionen waren sehr lehrreich. Zudem habe ich unzählige Reiseberichte anderer Autoren und Blogger verschlungen.
Das Wichtigste war mir in meinen Berichten authentisch zu bleiben und meine eigene Stimme zu finden. Mein Weg ist der des Autodidakten. 

Es ist etwas ganz besonderes, wenn es einem gelingt, sich erneut in die durchlebten Reisen hineinzuversetzen. Dann finden sich die richtigen Worte und Details und die Geschichten können ihre ureigene Kraft entwickeln. Sie bleiben trotz der Hintergrundrecherche radikal subjektiv; wichtig ist mir aber immer dabei, eigene Fehler nicht auszublenden, sondern sie ironisch zu verarbeiten.
Es sind vor allem diese Episoden, an denen man am meisten wachsen kann und die (sofern man bereit ist aus ihnen zu lernen) wieder zu Momenten tief empfundenen Glücks führen, die sich auf ewig in die Erinnerung einbrennen. Diese Erinnerungen sind nicht immer zugänglich, doch es gibt Momente in denen sie wiederkehren und alles andere vergessen lassen. Erfahrungen, die einem keiner nehmen kann.

„Wir müssen die Welt durchreisen, um das Schöne zu finden, aber wir müssen es in uns tragen, sonst finden wir es nicht."

Ralph Waldo Emerson
Ich hatte vermutet, dass ich wesentlich früher wieder „on the road“ sein würde – dem Zustand, der mich am glücklichsten macht. Doch die Arbeit an den Reisereportagen hat wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich geahnt hätte. Ich bin gespannt, wie sich die Arbeit der letzten anderthalb Jahre auf zukünftige Berichte auswirken wird. 

Mit aller Wahrscheinlichkeit werde ich im Juni wieder in den Himalaya reisen, einer Region, die mich magisch in ihren Bann gezogen hat. Mich dürstet es danach, mich wieder an den Rand der Zivilisation zu begeben, die Natur unmittelbar zu erleben und jenseits von Ablenkungen der modernen Zivilisation wieder zu mir zu finden. Einfach zu sein. 

Wieder werde ich einen Stapel literarischer Perlen mit mir rumschleppen und sie an ganz besonderen Orten verschlingen. 

Nach und nach will ich auch die Reportagen auf diesen Blog einen letzten Schliff verpassen. Denn mein Traum bleibt als Schriftsteller Menschen zu erreichen. Ob dies gelingen kann, wird die Zeit zeigen. Vielleicht ergeben sich auch ganz andere Möglichkeiten, von denen ich jetzt noch nichts ahne.

Sicherlich wird sich der Charakter des Blogs erneut ändern, wenn ich wieder unterwegs bin und ich bin schon gespannt, wohin er sich weiter entwickeln wird.

Ein neuer Kreis, der sich öffnet.


"Es gibt auf dieser Welt einen einzigen Weg, den nur du allein gehen kannst. Wohin er führt? 
Frag nicht, geh ihn."
 
Friedrich Nietzsche


Diese Worte gab mir ein guter Freund 2009 mit auf meine große Reise.

Außerdem bin ich sehr interessiert, wohin die Wege andere Menschen führen werden, die sich ebenfalls für einen Wandel einsetzen – hin zu einer nachhaltigen und gerechteren Welt. Und an ihrer Seite werde ich hoffentlich irgendwann meinen Platz finden, nach dem ich mich schon so lange sehne.
Vielleicht wird dann aus dem Suchenden irgendwann ein Findender…


“A man travels the world over in search of what he needs and returns home to find it.”


George Moore 


Und wenn alle Stricke reißen? Dann werde ich eben doch noch Guru...

Was im letzten Jahr entstanden ist:


die Geschichten aus Indien, Nepal, Indonesien, Laos, Kambdoscha und Thailand.

warum ich schreiben muss und was ich mit dem Schreiben erreichen will. 


die Vorstellung von Reportagen sind ein weiterer Pfeiler des Blogs geworden. In der Übersicht finden sich auch Blogs zu den Themen Reisen, Kultur und Existentialismus.
 

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